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Bücher über Depressionen: meine Bestenliste!

Verfasst von Elli; zuletzt aktualisiert am 20. April 2024


Hier ist sie. Meine persönliche Bestenliste, die Bücher zum Thema Depressionen und mentale Gesundheit versammelt. Ich habe alle Bücher gelesen & geliebt, und jetzt bist du dran.


Über mich

Ich bin Elli und habe selbst Erfahrungen mit Depressionen. Mir haben vor allem körperliche Ansätze sowie ganzheitliche Mind-Body-Verfahren geholfen – und genau darüber schreibe ich hier, immer mit Bezug auf aktuelle Forschung zum Thema. Denn Körper und Geist hängen eng zusammen. Mind to Body, Body to Mind! Hier erfährst du mehr über mich.


Wenn es dir so geht wie mir, wirst du diese Auswahl an Büchern über Depressionen (hoffentlich) aus folgenden Gründen schätzen:

  • Du wirst aus den Büchern spannende Erkenntnisse über Depressionen mitnehmen, gerade aus dem Bereich der Mind-Body-Medizin. Und: Hoffnung schöpfen. Ganz bestimmt. Es gibt so viele Punkte, an denen man ansetzen kann, so vieles, an dem gerade geforscht wird.
  • Du wirst dich weniger alleine fühlen. Die Geschichten von anderen zu lesen, dich mit anderen gedanklich, textlich zu verbinden, die auch Depressionen haben oder hatten, ist einfach schön, weil man sich verstanden fühlt.
  • Trost. Ja, das ist kein ganzer Satz, sondern nur ein Wort: Trost. Manchmal braucht man gar keine konkrete Hilfe, nur ein bisschen Trost. Bücher können hervorragend trösten.

Ich werde diesen Beitrag übrigens regelmäßig aktualisieren, sodass du in punkto Bücher über Depressionen immer bestens informiert bleibst.

Copyright Cover: riva

Okay, das war gefühlt der längste Titel der Welt. Aber das Buch selbst liest sich nicht so umständlich, sondern erklärt in vielen, praxisnahen Beispielen, wie eng Körper und Seele zusammenhängen. Zum Beispiel erhöhen Kopfverletzungen das Risiko, an Depressionen zu erkranken; Schimmelpilzbelastungen können zu Konzentrationsschwierigkeiten führen; Schilddrüsenunterfunktionen zu depressiven Symptomen; Toxinbelastungen u.a. zu Angstzuständen, Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen.

Dr. Daniel G. Amen ist ein bekannter amerikanischer Psychiater, er forscht u.a. zur Bildgebung des Gehirns – und plädiert insgesamt dafür, psychische Erkrankungen auch als Erkrankungen des Gehirns zu begreifen.

Ich fand das Buch wirklich superspannend!

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Copyright Cover: Goldmann

Dieses Buch über Depressionen und Entzündungen kommt regelmäßig in vielen meiner Blogbeiträgen vor. Warum? Weil ich es als (populärwissenschaftliches, sehr leicht lesbares) Standardwerk für einen ziemlich spannenden Fakt aus der Forschung empfinde: dass Depressionen und Entzündungsprozesse sehr oft Hand in Hand gehen. Warum ist das so, und was bedeutet das für die Behandlung?

Edward Bullmore, Professor für Neurowissenschaften an der britischen Universität Cambridge, erklärt dir in diesem Buch eindrücklich, wie eng Psyche und Immunsystem zusammenhängen. (Wenn du dich erst mal in die Thematik grob einlesen möchtest, empfehle ich dir meinen Artikel zum Thema „Depressionen und Entzündungen“.)

Copyright Cover: Reinhardt

Somatopsychologie ist das Gegenteil von Psychosomatik: Sie handelt also nicht davon, inwiefern unsere Psyche unseren Körper beeinflusst – sondern davon, wie unser Körper unsere Psyche beeinflusst. Dieses Buch eignet sich am ehesten, um einen Überblick über die Materie zu bekommen: Es führt alle bislang bekannten Krankheiten, Mangelzustände etc. auf, die mit depressiven Verstimmungen in Verbindung stehen. Ein sehr beeindruckendes Übersichtswerk!

Wenn dich das Thema Somatopsychologie interessiert kannst du gerne auch mein Interview mit Prof. Dr. Kasten zum Thema Somatopsychologie lesen!

Copyright Cover: Kiepenheuer & Witsch

Die Journalistin Katty Salié, die selbst eine Depression durchgemacht hat, unterhält sich in diesem Buch mit bekannten Leidensgenoss:innen über ihre gemeinsame Erkrankung – und herausgekommen ist eine großartige Mischung aus Reportage, Memoir und nachgezeichneten Gesprächen, u.a. mit Torsten Sträter, Sophie Passmann oder Miriam Davoudvandi.

Man wäre gerne mit dabeigesessen und hätte zugehört, aber glücklicherweise gibt einem das Buch das Gefühl, genau das zu tun: Mit anderen, die eine ähnliche Geschichte haben wie man selbst, einen Kaffee trinken und quatschen.

„Das andere Gesicht“ ist ein wunderbares, sehr persönliches Buch, das einem leise, aber bestimmt die Hand hält, und das ich nur empfehlen kann, wenn man sich in Bezug auf Depressionen weniger alleine fühlen möchte.

Copyright Cover: Kiepenheuer & Witsch

An diesem Buch ist man in der letzten Zeit eigentlich kaum vorbeigekommen, aber ich wollte es dennoch unbedingt in diese Liste mit aufnehmen, weil ich es so toll fand.

Kurt Krömer hat einen superschönen Erzählton, man ist ganz nah dran, wie er in die Depression abrutscht, wie es ihm nach und nach wieder besser geht – ein sehr hoffnungsvolles Buch, das sich u.a. für Gruppentherapien stark macht. Yes!!! (Bin selbst Team Selbsthilfegruppe, ist nicht ganz das Gleiche, aber ähnlich und ähnlich toll.)

Copyright Cover: Rowohlt

Wenn du die Angewohnheit hast zu denken, dass es bei dir ja alles nicht so tragisch ist, weil XY ja noch geht und überhaupt: andere sind viel schlimmer dran, dann ist dieses Buch für dich.

Till Raether, Autor und Journalist, beschreibt in „Bin ich schon depressiv, oder ist das hier noch das Leben?“, warum er seine Depression lange Zeit nicht richtig ernst nehmen konnte, obwohl sie ihm jahrzehntelang Kraft und Energie raubte und ihm das soziale Miteinander erschwerte, ihn innerlich von Freund:innen und Familie entfernte.

In diesem Sinne ist das Buch auch ein Plädoyer dafür, sich früher Hilfe zu holen, besser auf sich selbst zu hören, den eigenen Gefühlen zu glauben, auch wenn die Depression vermeintlich „nicht so schlimm“ ist.

Ein tolles Buch mit sehr hohem Identifikationspotential!

Copyright Cover: Suhrkamp

Das Buch hat vermutlich eine Triggerwarnung verdient, deswegen an dieser Stelle der Hinweis: Wenn es dir gerade schlecht geht und du denkst, dass es dir bei krassen Schilderungen psychischer Krankheiten noch schlechter gehen könnte, solltest du die Lektüre des Buches auf ein anderes Mal verschieben.

„Die Glasglocke“ ist der einzige Roman, den die bekannte amerikanische Dichterin Sylvia Plath (1932-1963) während ihrer kurzen Lebenszeit geschrieben hat; er beschreibt, wie die jugendliche Protagonistin Esther in den 1950er Jahren in den USA in eine tiefe Depression fällt und deswegen mit den damaligen Methoden in Kliniken behandelt wird. Mit Esthers emotionalem Abrutschen rutscht auch gleich die gesamte Erzählwirklichkeit mit ab – das Buch erzählt den Strudel von Selbstzerstörung und Todeswunsch und wie sich unter der titelgebenden „Glasglocke“ die Wirklichkeit langsam zersetzt.

Der Roman selbst erschien 1963 und ist autobiographisch geprägt – auch Plath litt an Depressionen. Es ist ein wirklich krasses Buch. Aber auch ein richtig gutes.

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Copyright Cover: Rowohlt

In diesem autobiografischen Roman erzählt Thomas Melle von seiner bipolaren Erkrankung, seinem Schwanken zwischen Depression und Manie, von Zerrissensein und Verlusten; davon, was es bedeutet, wenn es im eigenen Leben phasenweise zu viel Licht und dann gar keines mehr gibt.

Mich hat das Buch tief beeindruckt, weil es unglaublich gut beschreibt, wie eine psychische Erkrankung phasenweise eine eigene Wirklichkeit schaffen kann – und wie man diese vielen Wirklichkeiten im eigenen Leben vereinen kann.

Copyright Cover: Droemer

An dieses Buch denke ich irgendwie total oft, weil es ein Gedankenexperiment erzählerisch umsetzt, was viele von uns wohl schon mal umgetrieben hat: Was wäre, wenn wir andere Entscheidungen getroffen hätten in unserem Leben? Wenn wir zwar unser Leben, aber dennoch: ein anderes Leben gelebt hätten?

Diese Frage illustriert Matt Haig anhand seiner depressiven Protagonistin Nora, die aus lauter Verzweiflung über ihre momentane Situation versucht, sich umzubringen. Ihr Suizidversuch beendet allerdings nicht ihr Leben, sondern bringt sie in die titelgebende Mitternachtsbibliothek. Dort stehen ihr mehrere alternative Leben zur Auswahl – und Nora wird mit der Erfahrung konfrontiert, wie es ist, plötzlich wirklich in ihre anderen möglichen Leben hineinschlüpfen zu können …

Sehr leicht zu lesen, sehr mitreißend!

Copyright Cover: Ullstein

In diesem Buch porträtiert der kanadische Autor und Philosoph Michael Ignatieff, wie Trost über die Jahrhunderte hinweg konzeptualisiert worden ist: zum Beispiel im Buch Hiob, bei Marc Aurel, Michel de Montaigne oder Gustav Mahler. Das ist umso interessanter, als Trost eigentlich in jedem Leben eine Rolle spielt, aber selten konkret thematisiert wird.

Eine augenöffnende und tatsächlich sehr tröstliche Lektüre.

Copyright Cover: Nymphenburger

Dieses Buch ist für dich, wenn du Depressionen hast und dich für Natur und Vögel interessierst. (Also das perfekte Buch für mich – ich liebe Tauben; eine kurze Geschichte von mir zum Thema Tauben und Depressionen findest du hier.)

Joe Harkness erzählt davon, wie er in der schlimmsten Zeit seines Lebens zu einer Sache gefunden hat, die er sehr liebt: Vogelbeobachtung oder, auf Englisch, Birding. Das hat mich ziemlich berührt, vor allem, weil es mir mit dem Eisbaden genauso ging. Wie er sich immer wieder aufmacht, um geheime Blicke in die uns oft so fremde Welt der Vögel zu erhaschen, die hoch oben über unserer eigenen stattfindet, fand ich wahnsinnig toll und inspirierend.

Copyright Cover: Insel

In diesem Buch nimmt uns Katherine May mit in ihr Leben, in ihre Apathie und Ruhelosigkeit nach den Corona-Lockdowns und ihre Suche nach dem, was sie in dieser Zeit vermeintlich verloren hat und nun wiederfinden muss, will: ihr Seelenheil, Erfahrungen, die sie wirklich berühren, kurz: den Zauber der Welt.

Ihre Suche wird sie, und damit auch: die Lesenden, an Küsten und Klippen und das Meer führen, zu Feuer und Kometen, aber auch zu Gedanken über das Leben und ihre Vergangenheit. Mich hat der Zauber dieses Buches jedenfalls extrem schnell extrem fest umsponnen. Wenn ich ehrlich bin, bin ich seitdem nicht mehr davon losgekommen.

Die Sätze von Katherine May gleiten dahin wie Wellen über das Meer, es ist eine extrem tröstliche Lektüre für alle, die den Zauber der Welt nicht erst auf einer fernen Karibikinsel finden möchten, sondern hier, an Ort und Stelle, und in sich selbst.

Copyright Cover: Insel

Auch sehr tröstlich: „Überwintern“. Hierin beschreibt die Autorin, was der Winter – oder auch: dunkle, kalte Zeiten im Leben – mit uns macht, was er uns lehrt und wie wir besser mit dem Winter (oder: den Wintern des Lebens) klarkommen.

Eisbaden kommt darin auch vor, yay! Ich fand auch dieses Buch ganz großartig, aber wenn ich zwischen beiden Büchern von Katherine May wählen müsste, würde ich beim „Zauber der Welt“ bleiben – für mich war der Fokus, welche magischen Elemente unser Alltag für uns bereit hält, ein bisschen spannender, aber das ist wohl einfach Geschmackssache.

Copyright: Starks-Sture

Ein sehr persönliches, warmherziges und nuanciertes Buch, das einen super Einblick liefert, was man wie wo tun kann, wenn man an Depressionen erkrankt, und auch: was man nicht tun sollte – zum Beispiel zwanghaft positiv denken.

Denn wer sich zwingt, positiv zu denken, während er emotional am Boden ist, schafft im schlimmsten Fall einfach nur eine riesengroße Diskrepanz in seinem Inneren, weil die aufgezwungenen Gedanken in diesem Moment nicht gefühlt werden können. Stattdessen plädiert Nora Fieling für das Fühlen aller Gefühle, wobei ich ihr zustimme und was wir alle viel mehr machen sollten! (Meine Meinung.) Außerdem hat mir besonders gut gefallen, wie Nora ihr Leben mit ihren Haustieren, drei Frettchen, beschreibt – Beziehungen, auch die zu Tieren, können wahnsinnig heilsam sein.

Nora Fieling gibt Seminare zum Thema psychische Gesundheit, ist Peer-Beraterin – und sie bloggt auch: Hier geht es zu Noras Blog.

Copyright Cover: Humboldt

Vielleicht stutzt du gerade ein bisschen. War die Überschrift über diese Rubrik nicht „tröstliche Bücher über Depressionen?“ Genau, das war sie. Und trotzdem passt dieses Buch über Selbstfürsorge hier perfekt hin, finde ich. Denn die Psychotherapeutin Anke Glaßmeyer beschreibt in ihrem Buch etwas, das für jeden wichtig ist, für Menschen mit Depressionen aber besonders, weil es in Phasen der Depressionen besonders leicht abhanden kommt: Selbstfürsorge.

Und Selbstfürsorge heißt nicht nur, dass man sich gut um sich kümmert – sondern dass man im Akt des Sich-um-sich-Kümmerns auch immer ein bisschen Trost mitgibt, weil man sich so zeigt: Ja, ich bin wichtig, ja, jemand kümmert sich um mich.

Anke Glaßmeyer beschreibt das so liebevoll und strukturiert und auf angenehme Weise unstressig, dass ich dieses Buch nur für jede:n empfehlen kann, der mit dem Thema Selbstfürsorge Probleme hat.


Ich habe selbst übrigens auch einen Roman geschrieben, der Depressionen thematisiert – er erscheint Ende August 2024, du kannst ihn aber schon jetzt vorbestellen.

Pssst! Liest du gerne Romane mit Mental-Health-Bezug?

Dann könnte mein Buch „9 Grad“ etwas für dich sein!

So beschreibt der Lübbe-Verlag den Roman: „Neun Grad hat das Wasser, als Josie zum ersten Mal in den Fluss geht, um ihrer schwerkranken Freundin Rena einen Wunsch zu erfüllen. Vielleicht betäubt der Kälteschmerz ja auch die Angst, sie zu verlieren. Doch was Josie dann erlebt, übersteigt alles, was sie sich erhofft hat. Beim Eisbaden spürt sie sich zum ersten Mal selbst, erlebt ihren Körper, mit dem sie immer gehadert hat, ganz neu. Und noch etwas ist neu: ihre Beziehung zu Lee, den sie über Tinder kennengelernt hat. Doch Lee kämpft mit seinen eigenen Dämonen, ist depressiv. Was bedeutet das für ihre Liebe – und was machen Grenzerfahrungen mit einem? Elli Kolb erzählt es in ihrem bewegenden Roman.“

Das Buch erscheint am 30.8.2024, du kannst es aber schon jetzt hier vorbestellen. Vorbestellungen sind übrigens wichtig für Autoren – wenn du dir den Roman bereits jetzt schon vormerken lässt, unterstützt du mich in meinem Tun hier und als Autorin sehr!


Hinweis: Bei folgenden Büchern habe ich jeweils ein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten (von mir selbst angefragt): „Das andere Gesicht. Depressionen im Rampenlicht“ (Katty Salié), „Der Zauber der Welt“ / „Überwintern“ (Katherine May), „Depression – und jetzt?“ (Nora Fieling), „Selbstfürsorge“ (Anke Glaßmeier).

Meine Meinung zum Buch hat sich dadurch nicht verändert.

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