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Diese körperlichen Symptome können von Depressionen verursacht werden – eine Übersicht

Verfasst von Elli; zuletzt aktualisiert am 27. Januar 2024


Diese Übersicht ist zu lang.

Viel zu lang für die These, dass Depressionen hauptsächlich das Gemüt betreffen.

Dass es „nur psychisch“ ist, wenn du dich schon seit Wochen schlecht fühlst.

Dass du einfach ein bisschen umdenken müsstest, und dann wird das schon wieder.

Denn: Eine Depression hat messbare Effekte auf den Körper. Sie stört nicht nur Regelkreisläufe wie Schlaf oder Appetit. Sie greift in dein Immunsystem ein, verändert Stressachsen und verstärkt Entzündungsprozesse.

Gerade im Fall von Entzündungen kann es allerdings auch umgekehrt laufen: Wie der britische Neuropsychiater, Neurowissenschaftler und Cambridge-Professor Edward Bullmore in seinem Buch „Die entzündete Seele“ gezeigt hat, können Entzündungen im Körper zu depressiven Symptomen führen.

Diese enge Verbindung von Körper & Geist ist bei Depressionen (mindestens) in dreierlei Hinsicht wichtig.

Erstens, weil diese Tatsache sehr deutlich macht, dass es eben nicht reicht, „sich zusammenzureißen“, um wenigstens für andere normal zu wirken. Dein Körper weiß trotzdem Bescheid. Und du innerlich ja auch.


Über mich

Ich bin Elli und habe selbst Erfahrungen mit Depressionen. Mir haben vor allem körperliche Ansätze sowie ganzheitliche Mind-Body-Verfahren geholfen – und genau darüber schreibe ich hier, immer mit Bezug auf aktuelle Forschung zum Thema. Denn Körper und Geist hängen eng zusammen. Mind to Body, Body to Mind! Hier erfährst du mehr über mich.


Zweitens, weil die körperlichen Symptome von Depressionen noch einmal unterstreichen, wie wichtig es ist, dass du dein Befinden ernst nimmst. Gehe nicht einfach darüber hinweg. Geh zum Arzt; oder zum Sport; fahr an den See. Irgendetwas, das dir weiterhilft, und/oder dir Freude macht. Freude ist ein unterschätztes Konzept! (Und lässt, vor allem in Kombination mit anderen positiven Gefühlen wie Zufriedenheit oder Stolz, deine Entzündungswerte sinken. Aber das nur nebenbei.)

Und drittens, weil man um die körperliche Dimension von Depressionen wissen muss, um sich keine Sorgen um weitere Gesundheitsprobleme zu machen, wenn gefühlt nichts mehr richtig funktioniert.

Übrigens: Ob und wie viele körperliche Symptome jemand entwickelt, ist sehr individuell. Bei einer „versteckten“ oder „larvierten“ Depression kann es sein, dass jemand fast nur körperliche Beschwerden hat.

Und was diese Beschwerden angeht, ist fast alles möglich – auch das scheinbare Gegenteil von körperlichen Zuständen: Man kann zu viel schlafen, zu wenig, zu hohen Blutdruck haben, zu niedrigen, ständig frösteln oder umgekehrt: Hitzewallungen haben. Depression betrifft jeden anders.

Mögliche körperliche Symptome, die im Rahmen von Depressionen auftreten können

Grafik: körperliche Symptome bei Depressionen (Sehstörungen, Kopfschmerzen, Appetitveränderungen, Rückenschmerzen, Engegefühl im Hals, Infektanfälligkeit, Schwitzen oder Frieren, Muskelschmerzen, Missempfindungen/Kribbeln der Haut, Magen-Darm-Beschwerden.
  • Muskelschmerzen (oft: Rücken- oder Kopfschmerzen)
  • Häufiges Muskelzucken
  • Gefühl von Muskelschwäche
  • Verspannungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzklopfen / beschleunigter Herzschlag / Herzrasen
  • Engegefühl in der Brust
  • Herzstechen
  • Appetitverlust oder Steigerung des Appetits (auch beides abwechselnd ist möglich)
  • Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme
  • Verdauungsbeschwerden: Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Sodbrennen
  • Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerz oder Migräne
  • Schweregefühl in Armen und Beinen
  • Sehstörungen, z.B. erhöhte Lichtempfindlichkeit oder das Gefühl, nicht richtig scharf zu sehen
  • Tinnitus
  • Geräusch-Überempfindlichkeit
  • Schwindel
  • Zu hoher oder zu niedriger Blutdruck
  • Engegefühl im Hals („Kloßgefühl im Hals“)
  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Kältegefühl
  • Trockener Mund
  • Brennendes Gefühl auf der Zunge
  • Missempfindungen der Haut (Jucken, Kribbeln)
  • Bei Frauen: Zyklusstörungen
  • Bei Männern: Potenzprobleme
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Verlangsamte Wundheilung
  • Neigung zu Entzündungen
  • Kreislaufstörungen
  • Störungen beim Wasserlassen, z.B. häufiger Harndrang
  • Schlafstörungen (Einschlafstörungen; nächtliches oder frühmorgendliches Erwachen; Schlaflosigkeit, aber auch übermäßiges Schlafen)
  • Erschöpfung

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Kurzum: Depressionen bedeuten Stress für den Körper.

Einige der Symptome, z.B. Erschöpfung, lassen sich bei manchen Menschen gut mit „natürlichen Antidepressiva“ behandeln – in diesem Fall z.B. von einer Tageslichtlampe (oder genügend Zeit an der frischen Luft).

Besonders wichtig ist es auch, Schlafstörungen in den Griff zu bekommen. Denn Schlafmangel für sich genommen kann Ursache vieler Gesundheitsprobleme sein, z.B. zu erhöhter Infektanfälligkeit führen – und: Er begünstigt Schmerzzustände. D.h., wenn du wenig geschlafen hast, spürst du vorhandene Schmerzen mehr. (In meinem Artikel „natürliche Einschlaftipps“ findest du Tipps & Tricks, wie du ohne Medikamente in einen tiefen, traumlosen Schlaf fällst.)

Dass Depressionen oft eben auch einen Einfluss auf den Körper haben, deutet übrigens auf eine weitere Sache hin, die mir sehr am Herzen liegt: dass Psyche und Körper sehr eng zusammenhängen, und das nicht nur in eine Richtung. Soll heißen: Deine psychische Situation schlägt sich nicht nur mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf dein körperliches Wohlbefinden nieder. Sondern es kann auch sein, dass körperliche Ursachen hinter deinen Depressionen stecken und diese verursachen oder verschlimmern; oder dass dir körperliche Interventionen, z.B. eine Wärmetherapie, helfen können, um dich psychisch besser zu fühlen (selbst dann, wenn deine Depression nicht nur körperliche Ursachen bedingt ist.)

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